Infotext:
Erik Satie, ein Pionier von scheinbar beziehungslosen Harmonien und surrealer Sprach- und Musikexperimente, hinterließ ein erstaunliches Gesamtwerk, darunter auch etliche kurze Prosatexte. Auf Hunderten von Zettelchen notierte er kleine Geschichten, Bizarrerien und fiktive Inserate. Seine Partituren durchsetzte er mit allerlei Bemerkungen und Spielanweisungen. Er hielt Vorträge, erfand absurde Szenen und schrieb sogar ein Theaterstück. Erik Satie setzte aber vor allem mit seiner „Musique Pure“ einen wichtigen Meilenstein der musikgeschichtlichen Entwicklung. Durch absolute Einfachheit, seine Abkehr von Dramatik und die Aufgabe von Funktionsharmonik, gelang ihm eine reine, unverfälschte Musik. In den „Trois Gymnopédies“ äußert sich diese „Rückkehr zum Schlichten“ in einem antivirtuosen Satz, einem simplen, zwischen zwei Akkorden pendelndem Begleitmodell und modalen Zügen in Melodik und Harmonik. Er schaffte somit die Voraussetzungen für den „reinen Ton“ – die sich selbst gestellte große Herausforderung seines Lebens.
Der Sprecher:
Dietmar Mues, geboren 1945 in Dresden, hat an verschiedenen Theatern in Deutschland gespielt und gehörte 12 Jahre zum Ensemble des Hamburger Schauspielhauses. Seit 1986 arbeitet er als Schauspieler und Drehbuchautor. Daneben veranstaltet er eigene Theater-Leseabende und arbeitet seit einigen Jahren auch mit Jazz-Musikern zusammen, wobei ihm wichtig ist, „dass Musik und Sprache nicht nebeneinander stehen, sondern eine Einheit bilden“. Dietmar Mues und seine Frau Sibylle starben am 12. März 2011 bei einem Verkehrsunfall in Hamburg, als sie auf einem Gehweg von einem Auto erfasst wurden. Dietmar Mues wurde 65 Jahre alt.
Die Musiker:
Steffen Schleiermacher, geboren 1960 in Halle, 1980-1985 Studium an der Musikhochschule “Felix Mendelssohn-Bartholdy” Leipzig, 1986/87 Meisterschüler an der Akademie der Künste, seit 1988 freischaffend in Leipzig, Spezialisierung auf die Musik des XX. Jahrhunderts, 1989/90 Zusatzstudium an der Musikhochschule Köln bei Aloys Kontarsky, 1989 Gründung des Ensemble Avantgarde, seit 1990 als Komponist, Pianist und Dirigent, Konzert- und Vortragsreisen in fast alle Länder Europas, die USA, nach Südamerika, Südostasien und in den Fernen Ostens, ca. 60 CD-Aufnahmen vorwiegend bei Musikproduktion Dabringhaus & Grimm, darunter Einspielung des gesamten Klavierwerkes von John Cage, seit 1985 Preise, Auszeichnungen und Stipendien, z.B. Stiftung Kulturfonds, Christian & Stefan Kaske Preis, Villa Massimo Rom, Japan Foundation, Cité des Arts Paris, zahlreiche Schallplattenpreise (darunter 3x Echo Klassik).
Das Deutsche Filmorchester Babelsberg wurde 1993 von Klaus Peter Beyer gegründet. Als Filmorchester ging es nach 1989 aus dem Defa-Sinfonieorchester und dem Radio Berlin Tanzorchester (RBT) hervor. Im Bereich Film und Fernsehen ist es sehr aktiv: Über 220 Filmmusikproduktionen wie „Die Apothekerin“, „Solo für Klarinette“, „Otto – Der Katastrofenfilm“, „Der Tanz mit dem Teufel“, „The Musketeer“, „Lauras Stern“, „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ oder „Der Clown – Payday“ wurden in den eigenen Studios produziert und eingespielt. Darüber hinaus war das Ensemble bisher an über 60 CD-Produktionen beteiligt, darunter Aufnahmen für Rammstein, Udo Lindenberg, Celin Dion, Hildegard Knef, Rosenstolz, Nena, Peter Fox oder Söhne Mannheims.
Der Autor:
Erik Satie (mit vollem Namen Éric Alfred Leslie Satie; * 17. Mai 1866 in Honfleur (Calvados); † 1. Juli 1925 in Paris) war ein französischer Komponist des frühen 20. Jahrhunderts. Mit seinem Schaffen beeinflusste er die Neue Musik, den Jazz und die Populäre Musik gleichermaßen. Der Nachwelt bekannt sind im Besonderen die drei 1888 für Klavier solo geschriebenen Gymnopédies, wobei die 1. die populärste ist. Vor allem aufgrund ihrer Einfachheit ist sie ein beliebtes Werk bei Einsteigern. Überhaupt bestimmt eine fast schon über-emphasierte Einfach- und Klarheit viele Werke von Satie. Konträr hierzu finden sich in anderen Stücken und Konzeptionswerken auch deutliche Anleihen zum frühen Dadaismus. (Quelle: Wikipedia)