F. Scott Fitzgerald: Die vollständigen Pat Hobby Geschichten (1940-1941)

Titel: F. Scott Fitzgerald: Stürmische Überfahrt / 10 Erzählungen (1929-1930)
Erschienen: 2024
Seitenzahl: ca. 300 (Printausgabe)
Autor/Autorin: Francis Scott Fitzgerald
Kopierschutz: mit Wasserzeichen versehen
Produktart: E-Book
ISBN: 9783756592869
Sprache: deutsch
Dateigröße: 862 KB
Verlag: ebuchedition words and music
Format: EPUB

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Von 1930 bis 1931, als der Roman „Tender Is the Night“ (Zärtlich ist die Nacht) noch unvollendet war, schrieb Fitzgerald fünf Josephine Perry-Geschichten, die sich um ein junges Mädchen, Basils weibliches Gegenstück, drehten. Obwohl Fitzgerald die Absicht hatte, die vierzehn Geschichten um Basil Lee und Josephine Perry in einem einzigen Werk zusammenzufassen, gelang ihm dies zu Lebzeiten nicht. Die Geschichten handeln von der Rebellion der Teenager und drehen sich um die Perrys, eine wohlhabende Familie in Chicago. Josephine ist eine schwierige Teenager-Figur, die als eigenwilliges Mädchen dargestellt wird. Einige Kritiker haben die Theorie aufgestellt, dass sie auf Ginevra King basiert, der berühmten Debütantin aus Chicago, die Fitzgeralds „erste Liebe“ war. Josephine Perry wird als „Chicago Girl“ beschrieben, deren Familie eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt. Dies ermöglicht es ihr, Entscheidungen zu treffen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Als sie zum Beispiel von einer Schule verwiesen wird, wird sie aufgrund des Einflusses ihres Vaters wieder aufgenommen. Im Gegensatz zu anderen rebellischen Teenagern, wie Holden Caulfield, weiß Josephine, dass sich ihre schulischen Probleme von selbst lösen werden.

„First Blood“ (Erstes Blut) ist die erste der fünfteiligen Geschichten. Diese Geschichte wurde veröffentlicht, als Zeldas psychische Gesundheit sich merklich verschlechterte. Daher begann Fitzgerald, die Einnahmen aus den Kurzgeschichten zur Bezahlung von Arztrechnungen zu verwenden. Die erste Geschichte wurde im selben Monat veröffentlicht, in dem Zelda Fitzgerald ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Titel könnte sich auf das Reißen des Jungfernhäutchens eines Mädchens beziehen.

Das „Jazz Age“ neigt sich seinem Ende entgegen: Für ein paar Jahre waren Scott und seine Frau Zelda Fitzgerald die Ikonen dieser Zeit, in der der amerikanische Traum nicht von emsigen Arbeitern, sondern von leichtsinnigen Träumern bestimmt wurde – bis zum „Schwarzen Freitag“, der 25. Oktober 1929. Die nun hier versammelten Erzählungen erscheinen als Zeugnis für den Einbruch des Niedergangs im Leben des Autors und zugleich des amerikanischen Traums. Fitzgerald selbst machte keinen Hehl daraus, dass nach den wilden, atemlosen Höhenflügen seiner Erfolge in den zwanziger Jahren eine Zeit der Bruchlandungen folgte. Andererseits waren die Stories für Hochglanzmagazine sein Geschäftsmodell, mit denen er sehr gut verdienen konnte.

Einige der ausgesuchten Geschichten entstanden vor und nach dem Börsencrash von 1929, der auch für Fitzgerald und sein Schaffen eine Zäsur darstellte. Danach gelangen ihm aber trotz aller gesundheitlichen und finanziellen Probleme immer wieder kleine Prosa-Meisterwerke, die uns heute noch faszinieren und berühren.

„The Bridal Party“ (Die Hochzeitsgesellschaft) ist eine Kurzgeschichte, die am 9. August 1930 im Saturday Evening Post erschien. Die Geschichte basiert auf der Hochzeit von Ludlow Fowlers Bruder Powell Fowler im Mai 1930 in Paris. Es ist Fitzgeralds erste Geschichte, die sich mit dem Börsencrash beschäftigt, und feiert das Ende der Zeit, als wohlhabende Amerikaner Paris kolonisierten.

„One Trip Abroad“ (Eine Reise ins Ausland) Diese Geschichte erschien erstmals in der Saturday Evening Post am 11. Oktober 1930. Einige Inhalte der Geschichte wurden später von Fitzgerald in seinem Roman „Zärtlich ist die Nacht“ von 1934 wiederverwendet. Die Kurzgeschichte handelt von zwei Personen, Nelson und Nicole Kelly, zwei wohlhabenden amerikanischen Auswanderern, die durch Europa reisen. Im Gegensatz zu einem Großteil der Literatur der 1920er Jahre, in der der Aufenthalt in Europa abenteuerlich und kosmopolitisch geschildert wird, erleben die beiden den moralischen und physischen Verfall ihrer Ehe und ihrer Körper, symbolisiert durch die Doppelgänger, denen sie immer wieder im Verlauf und besonders am Ende der Kurzgeschichte begegnen.

„Am 11. Mai 1930 darf Zelda Fitzgerald die Nervenklinik Malmaison verlassen, weil sie den Ärzten glaubhaft machen kann, dass ihre Ballettlehrerin sie so sehr vermisst und nicht ohne sie leben kann. Sie fährt tatsächlich direkt zu ihr, redet aber so wirres Zeug und umarmt sie vor allen anderen Tänzerinnen, dass Madame Egorova sie umgehend nach Hause schickt. Völlig aufgelöst, versucht sie das erste Mal, sich umzubringen. Scott Fitzgerald sucht panisch nach einer Lösung für seine Frau, die vollkommen von Sinnen ist. Er findet sie in der französischen Schweiz, in der Klinik Les Rives de Prangins in Nyon bei Genf… Der behandelnde Arzt Oscar Forel diagnostiziert sehr schnell: Schizophrenie. Fitzgerald darf seine Frau am Anfang nur alle vierzehn Tage sehen, deshalb zieht er durch die Luxushotels von Glion, Vevey, Caux, Lausanne und Genf. Sie schreibt ihm vom Krankenbett: «Unsere Divergenzen sind, das wirst du einsehen, zu groß. Es hat nicht den geringsten Zweck mit uns. Du kannst also unverzüglich tun, was man eben tut, um die Scheidung einzureichen.» Da ist es noch Frühling. Dann wird es Sommer, und die Schwalben fliegen tief, und es wird Herbst, und die Platanen werfen ihre gelben Blätter ab, und es wird Winter, und der Wind kommt von den Bergen her. Scott Fitzgerald reicht keine Scheidung ein, sondern schickt seiner Gattin aus dem Hotel alle zwei Tage einen Rosenstrauß.“ (Florian Illies: Liebe in Zeiten des Hasses / NZZ v. 23.10.2021)

Hier, am Genfer See, in einem unheilvollen Zustand und körperlich am Ende wegen der Unmengen Alkohols, die er täglich konsumiert, hier also schreibt Scott Fitzgerald im Sommer und Herbst 1930 einige seiner besten Erzählungen: „ Eine Reise ins Ausland“, „Stürmische Überfahrt“ und „Die Hochzeitsgesellschaft“. Genau hier findet er diesen einmaligen Stil seiner eigenen dreißiger Jahre. Zelda schreibt ihrem Mann aus der Klinik: „Ich habe große Angst, dass du entsetzt sein wirst, wenn du kommst und merkst, dass nichts mehr übrig geblieben ist außer Unordnung und Leere.“ Da weiß sie noch nicht, dass Fitzgerald bereits schon damit begonnen hat, diese Unordnung und diese Leere in Weltliteratur zu verwandeln.

Neu übersetzt aus dem Amerikanischen von Peter Eckhart Reichel. Diese Kurzgeschichten sind auch in deutscher Sprache als Hörbuch unter der gleichen Titelbezeichnung in allen guten Downloadshops des Buchhandels erhältlich.

Inhaltsangabe:

  • Stürmische Überfahrt (1929)
  • Majestät (1929)
  • In Ihrem Alter (1929)
  • Die Schwimmer (1929)
  •  Zwei Fehler (1930)
  • Erstes Blut (1930)
  • Ein schöner ruhiger Ort (1930)
  • Die Hochzeitsgesellschaft (1930)
  • Josephine: Eine Frau mit Vergangenheit (1930)
  • Eine Reise ins Ausland (1930)

Der Autor:

Francis Scott Key Fitzgerald (* 24. September 1896 in St. Paul, Minnesota; † 21. Dezember 1940 in Hollywood, Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Sein erster Roman This Side of Paradise (Diesseits vom Paradies), den er als 23-Jähriger Ende März 1920 veröffentlichte, machte ihn in kurzer Zeit berühmt. Gemeinsam mit seiner Frau Zelda Sayre führte er in den 1920er Jahren ein exzessives Leben. Das Ehepaar wurde in der US-amerikanischen Öffentlichkeit als typische Vertreter ihrer Generation wahrgenommen. Bereits in den 1930er Jahren war F. Scott Fitzgerald jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten. Dazu trugen auch sein Alkoholismus und die psychische Erkrankung seiner Frau bei. F. Scott Fitzgerald starb 1940 im Alter von nur 44 Jahren in der Überzeugung, sein Lebensziel verfehlt zu haben, sich als bedeutender Autor seiner Zeit zu beweisen. Fitzgerald wurde als Autor ab den 1940er Jahren wiederentdeckt und wird heute zu den wesentlichen US-amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts gezählt. Als seine zwei wichtigsten Romane gelten The Great Gatsby (Der große Gatsby, 1925) und Tender is the Night (Zärtlich ist die Nacht, 1934). Der große Gatsby wird dabei als eines der bedeutendsten Werke der amerikanischen Moderne eingeordnet. T. S. Eliot bezeichnete diesen Roman als den „ersten Entwicklungsschritt, den der Amerikanische Roman seit Henry James gemacht habe“. Fitzgerald setzt sich darin mit Themen wie Dekadenz, Ausschweifungen, Idealismus, Widerstand gegen Veränderungen und sozialen Umbrüchen auseinander. Er schuf dabei ein treffendes Porträt der sogenannten „Roaring Twenties“, den von wirtschaftlichem Wachstum, Prohibition, Kriminalität, Jazz und Flappern geprägten 1920er Jahren in den Vereinigten Staaten. (Quelle: Wikipedia)

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