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Als Paula Modersohn-Becker am 20. November 1907 starb, gab es nur zwei Menschen, welche wussten, dass in diesem Tod eine große Künstlerin hinweg genommen wurde. Die beiden waren ihr Ehemann, der Maler Otto Modersohn, und der Bildhauer Bernhard Hoetger. Für alle andern Personen und Kreise, eingeschlossen der Worpsweder Künstlerkreis, zu dem die Verstorbene äußerlich dazugehörte, war sie eine begabte Malerin neben anderen gewesen; für manche vielleicht auch nur ein irregeleitetes Talent. Das bedeutende malerische Werk, das die Verstorbene hinterließ, setzte sich in nachfolgenden Jahren, in Bewusstsein und Urteil der künstlerisch maßgebenden Öffentlichkeit immer stärker und umfassender durch. In den knapp 14 Jahren, in denen sie künstlerisch tätig war, schuf sie 750 Gemälde, etwa 1000 Zeichnungen und 13 Radierungen, die die bedeutendsten Aspekte der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in sich vereinen.
Aber auch ihre schriftlichen Hinterlassenschaften sind wichtige Zeugnisse ihres künstlerischen Werdegangs. Ganze fünfzehn Jahre umfassen ihre Briefe und Tagebucheinträge. Sie spiegeln genau jene Jahre, die ihren Werdegang als Mensch und Künstlerin vom jungen Mädchen aus bürgerlichem Hause bis zur selbstbewussten Malerin dokumentieren. In ihren privaten Aufzeichnungen und Briefen werden ihre Wünsche und Phantasien, ihre Zweifel und Unsicherheiten, aber auch ihr stark ausgeprägter künstlerischer Schaffensdrang eindrucksvoll erlebbar.
„… Szylowicki liest Modersohn-Becker mit frischer, aufgeweckter Stimme. Sehnert, für Sophie Dorothee Gallwitzʼ Einordnungen zuständig, ist dagegen die Nüchternheit in Person. Stimmungsvoll untermalt werden die Textpassagen mit Musik von Debussy.“ (Florian Welle / Süddeutsche Zeitung, 7. August 2023)
Die Sprecherinnen:
Sonja Szylowicki, geboren in Kaiserslautern, studierte Schauspiel und Musical in Hamburg und Berlin. Festengagements führten sie an Stadttheater in Ost und West, so nach Wittenberg, Detmold, Aachen, Düsseldorf und Hamburg, wo sie viele Hauptrollen spielte. Seit mehr als 20 Jahren ist sie schwerpunktmäßig als Sprecherin aktiv, so kennt man ihre Stimme vom NDR-Hörfunk, aus TV-Dokumentationen, Werbespots, Hörspielen und Hörbüchern u.v.m. Sie liest bei Literaturveranstaltungen und gestaltet eigene Lesungen und Soloprogramme mit Musik.
Ilka Sehnert, geboren 1963 in Magdeburg, studierte 1984-90 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin klassischen Gesang. Neben verschiedenen Opern-und Operettenpartien in Festengagements und mit Gastspielverträgen in Deutschland und der Schweiz kamen im Laufe der Jahre zunächst Musical- und später Schauspielrollen dazu. Spätestens hier entdeckte sie ihre Sprechstimme und die Lust, damit neben ihrer Bühnentätigkeit mehr anzufangen. Der Beginn war Synchron, und inzwischen ist sie neben ihrer Theaterarbeit auch als Sprecherin für verschiedene Formate von Werbung bis Doku tätig. Ihre besondere Liebe aber gehört dem Hörbuch.
Die Autorinnen:
Paula Modersohn-Becker, geborene Minna Hermine Paula Becker, (* 8. Februar 1876 in Dresden-Friedrichstadt; † 20. November 1907 in Worpswede) war eine deutsche Malerin und eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. In den knapp 14 Jahren, in denen sie künstlerisch tätig war, schuf sie 750 Gemälde, etwa 1000 Zeichnungen und 13 Radierungen, die kennzeichnende Aspekte der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in sich vereinen. (Wikipedia)
Sophie Dorothee Gallwitz, (* 30. März 1873 in Wernigerode; † 30. Dezember 1948 in Quelkhorn) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie ließ sich in München zur Opernsängerin ausbilden. 1898 trat sie am Theater Koblenz auf und 1899 in Dresden. Seit 1900 lebte sie in Bremen und war 1901/02 als Solistin am Theater Bremen engagiert. Sie gab 1902 ihren Beruf als Sängerin auf und war als Autorin und Journalistin tätig. Als Musikkritikerin und Biographin erwarb sie sich einen Namen. (Wikipedia)